aargau eins A

52 1.2019 aargau eins A bis 2025 landesweit eine Zunahme der Schülerzahlen und einen Lehrermangel von bis zu 20 Prozent. Hauptgrund ist die demografische Entwicklung. Seit Jahren warnen Schulen, Lehrer und Erziehungsdirektoren vor einem Lehrermangel. Schulleiter suchen in fast allen Stufen Nachfolger. Bildungs- forscher mahnen seit Langem, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Nicht nur werden zu wenig Lehrer ausgebil- det, die aktiven Lehrer lassen sich oft auch früher in den Ruhestand versetzen, und viele Junglehrer schmeissen das Handtuch. Hier spricht man auch vom «Praxisschock». Nach wenigen Jahren Gerangel mit Schülern, Eltern und Behör- den hat jeder fünfte Junglehrer genug. Auch hier zeigen erste Erfahrungen mit den meist etwas gereiften Quereinsteigern, dass hier grössere Nehmerqualitäten vorhanden sind. WAS BRAUCHT ES FÜR EINEN QUEREINSTIEG? Ein Quereinstieg braucht Mut und Motivation. Man muss sich und seine Qualitäten gut verkaufen können. Man muss den Quereinstieg gegenüber dem potenziell neuen Arbeitgeber gut begründen und der Firma das Experi- ment auch schmackhaft machen können. Ein Quereinstieg ist meist anstrengend und fordernd. Man muss also höchst motiviert, fit und belastbar sein. Und man muss mit Abstri- chen leben können: Vielleicht sind die Arbeitszeiten nicht so attraktiv, das Einstiegsgehalt eher tief und die Kosten für Weiterbildungen hoch. Aber da muss man erst mal durch. NICHT JEDER QUEREINSTEIGER HAT ERFOLG Man muss den wirtschaftlichen Gegebenheiten ins Auge blicken: Nicht jeder Quereinstieg ist freiwillig und nicht jeder Quereinstieg führt zu einer Traumkarriere. Oft sind es wirtschaftliche Gründe, welche Arbeitneh- mende eine andere Tätigkeit suchen lassen. Besonders hohe Anstellungschancen bieten Tätigkeiten in Callcenters, im Facility-Management-Bereich und im Verkauf. Ein klassi- scher Quereinsteigerbereich ist auch das Transportwesen, die Gastronomie und der weite Gesundheitsbereich. Und auch in all diesen Branchen gilt: Es gibt sie immer – die Traumkarriere vom Tellerwäscher zum Millionär – aber eben ganz selten! «Als Spitzensportler ist man sich bewusst, dass irgendwann ein Quer- einstieg in ein neues Berufsfeld an­ steht, denn eine körperlich fordernde Sportkarriere endet in der Regel mit spätestens 40 Jahren. Viele Sportler freuen sich auf eine Neuorientierung, spuren vor, nutzen Kontakte und öffnen den Fächer. Alle ehemaligen Spitzensportler in meinem Umfeld haben den Quereinstieg mit Bravour und Erfolg geschafft!» URS LEHMANN Der Ski-Abfahrtsweltmeister von 1993 studierte und promo- vierte nach seiner Sportkarriere in Betriebswirtschaft. Seit 2009 ist er CEO bei der Similasan AG, einem Unternehmen in Jonen (AG), das homöopathische Arzneimittel und Natur- kosmetik herstellt.

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