aargau eins A

28 3.2018 aargau eins A LÄDT MAN EINEN SPITZENKOCH EIGENTLICH AUCH MAL ZU SICH NACH HAUSE ZUM ESSEN EIN? Leider nur ganz selten. Da haben viele Bedenken und fühlen sich in der Küche nicht gut genug. Das ist schade! Dabei kann gerade die einfache, traditionelle Küche so schmackhaft sein… Ich selbst koche oft zu Hause – das kann für mich selbst, aber auch für eine grössere Gesellschaft sein. Von einfach bis aufwendig, ganz wie es gerade passt. GEHEN SIE OFT AUSWÄRTS ESSEN? Sehr gerne, aber nicht so oft. Ich gehe dahin, wo man gut isst. Und manchmal auch über die Grenze ins badische Rheinland. Dort kaufe ich jeweils auch Nüsslisalat – den be- sonders kleinen, zarten Feldsalat… Auch im Aargau gehe ich regelmässig essen. Gerade kürzlich war ich in einem ein- fachen, aber stimmigen Lokal und wollte nach dem Essen einem Kochkollegen noch einen kleinen Tipp geben, wie es noch besser sein könnte – die konstruktive Kritik kam allerdings nicht gut an… VIELLEICHT LIEGT ES JA AM HOCHDEUTSCHEN? Ich habe Gott sei Dank nie den Fehler gemacht, Schwiizerdütsch sprechen zu wollen. Ich komme aus Düsseldorf. Und mein Schweizerdeutsch würde einfach schrecklich und nicht echt tönen… WAS WAR PRÄGEND? WAS WAR ERFOLG, WAS WAR MISSERFOLG? UND WAS WÜRDE MAN AN­ DERS MACHEN? Prägend war sicherlich das Fédéral und das Pöschtli in Magden. Und dann sicher auch die Arbeit an meinen Koch- büchern, das hat mir viel Spass gemacht. Aus heutiger Sicht würde ich ein Tagebuch führen. Da gab es so viele kleine und grosse Erfolge – Begegnungen, Gespräche, Erlebnisse und Anekdoten – und natürlich auch Misserfolge. Insbeson- dere die Geschichte des Pöschtli – bis hin zur Versteigerung – das verfolgt mich heute noch… WAS LERNT MAN DARAUS? Das Paradies ist oft nur tellergross. Aber Essen bringt so viel Freude! KEIN NEUES BUCH IN AUSSICHT? Nein, leider nicht. Dabei wäre ich durchaus verführ- bar… aber eben, es müsste ein Verlag auf mich zukommen. Die Arbeit an meinen Kochbüchern – ich glaube, es waren insgesamt sieben von der Cuisine du marché, über Dessert- träume, Fleischküche bis hin zu Fischküche und Suppen- huhn – hat mir immer grossen Spass gemacht… «Prägend waren sicherlich das Fédéral und das Pöschtli in Magden.» Siegfried W. Rossal

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