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12 3.2018 aargau eins A NEUE CHANCEN DANK FLEXIBLER WEITERBI Neue Kompetenzen erwerben, statt Men- schen auswechseln. Das ist das Ziel von Informa. Die Hypothese: Erfahrene Fach- kräfte, die heute freigestellt werden, kön- nen die Profis mit den neuen Kompetenzen für den Arbeitsmarkt von morgen werden. Mit Informa sollen sich neue berufliche Perspektiven eröffnen für Menschen in den Bereichen Engineering, ICT* und Wirt- schaft. Informa wird im Rahmen der Fach- kräfteinitiative vom SECO** unterstützt. Interview und Bilder: Bruno Wiederkehr WIR HABEN UNS MIT DER PROJEKTLEITERIN VON INFORMA, REBEKKA RISI, UNTERHALTEN. WIE KAM ES ZUM PROJEKT INFORMA? Informa geht zurück auf die Fachkräfteinitiative von Bundesrat Schneider-Ammann. Dieser Bereich liegt ihm be- sonders am Herzen. Bildung ist ja auch eine Aufgabe des Staa- tes und wie wir sehen mussten, regelt der Markt eben nicht alles – darum Informa. Mit Informa gelingt es uns, dass auch älteren Fachleute die Skills (Fähigkeiten) von morgen erwer- ben und diese mit den neuen Diplomen belegen können. WER PROFITIERT VON DIESEM SYSTEM? Am meisten profitieren die Unternehmen, die ihre vor- handenen Fachkräfte gezielt weiterbilden. In der ICT-Bran- che geht die Zeit eben schneller voran als anderswo: Was gestern neu war, ist morgen schon veraltet. Gleichzeitig klagt die ICT-Branche über einen massiven Mangel an Fachkräften von bis zu 70000 bis ins Jahr 2024. Wir er- reichen, dass die ICT-Fachleute in der Schweiz schneller und günstiger die neuen Kompetenzen erwerben kön- nen. Mit dem Prototyp Informa in der ICT-Branche ha- ben wir bewiesen, dass dieser Weg erfolgreich ist. Den Wandel durch Digitalisierung und Globalisierung können wir nicht aufhalten, aber wir können versuchen ihn zu gestalten. WARUM BRAUCHT ES DIESES ANGEBOT? Im Verlauf der letzten zehn Jahre wurde die gesamte Bildungslandschaft grundlegend umgepflügt und neu ge- staltet. Es wurden im Bildungsbereich neue Gesetze ge- schaffen, die den Wechsel von einem Berufsfeld ins andere und die Anerkennung von in anderswo erworbenen Lern- leistungen vorgeben. Viele alte Berufsbezeichnungen wur- den neu aufgebaut. In der Weiterbildung blieb auch kein Stein auf dem andern, denn die weiterführenden Bildungs- und Studiengänge bauten auf den neuen Grundbildungen auf, die Fachhochschulen wurden geschaffen und vergeben ebenfalls vollständig neue Studiengänge und Titelbezeich- nungen. Wer vor der nationalen Bildungsreform, also vor etwa 2007, eine Weiterbildung abschloss, konnte die heute zumeist verlangten Titel gar nicht erwerben, denn die gab damals nicht. Wir sehen täglich, dass es in der Schweiz sehr viele gut qualifizierte Leute gibt, aber häufig fehlen ihnen die ent- sprechenden Diplome. Bei der Jobsuche wird ihnen das oft zum Verhängnis. Auch wenn sie über sämtliche Qua- lifikationen verfügen, kommt ihr Dossier im Bewerbungs- prozess oft nicht weiter: Der richtige Abschluss fehlt. Mit Informa wird diesen Fachkräften der Weg zu diesen neuen

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