aargau eins A

54 2.2018 aargau eins A Wer sich unter Hightech und Nanotechno- logie modernste Gebäude, beste Lage und eine edle Firmenlobby vorstellt, wird gera- dezu schockiert. Die Eulitha AG residiert in einem schmucklosen Gewerbekomplex in Kirchdorf – unweit der Stadt Baden. Der Eingang ist ein schlichtes Garagentor, und nur wer genauer hinsieht, erkennt einen Reinraum und Personen in Schutz­ anzügen. Aber: Bei der Eulitha AG wird an den technischen Möglich- keiten von übermorgen geforscht, entwickelt und gearbeitet. Autor: Bruno Wiederkehr Bilder: René Rötheli Unübersehbar steht eine Anzahl grosser Holzkisten zum Versand bereit. Eine geht an ein Institut in Leipzig, eine andere Box nach Japan. Dr. Harun H. Solak, CEO und Gründer der Eulitha, ist sichtlich stolz, den Weltmarkt zu beliefern: «Hauptkunden unserer Technologie sind Japan, die USA und China», erklärt er. Bei rund 90% der Produk- te, die Kirchdorf verlassen, kenne er die ungefähre Anwen- dung beim Kunden. Bei 10 Prozent aller Aufträge sei es wohl topsecret, sagt er. «ABSOLUT EINZIGART IMMENSEN MÖGLICH SPIN-OFF DES PSI Die Firma Eulitha wurde 2006 im Kanton Aargau gegründet. Seine Gründer – Dr. Harun Solak und Prof. Jens Gobrecht – arbeiteten seinerzeit beide im Labor für Mikro- und Nanotechnologie am Paul Scherrer Institut in Villigen. Harun Solak als Entwicklungsleiter, Jens Gob- recht als Bereichsleiter der Gruppe Mikro- und Nanotech- nologie. «Wir sind ein Spin-off des Paul Scherrer Instituts und waren ursprünglich im Bereich EUV-Interferenz-Li- thografie tätig. Das ist die Arbeit mit extrem kurzwelli- gem UV-Licht zur Strukturverkleinerung in der Halblei- terindustrie», erläutert Solak. Auf dieser Grundlage stieg Eulitha, verstärkt durch Professor Dr. André C. Wohlge- muth, in den Markt ein, erweiterte seine Produktpalette bald um eine hochmoderne Elektronenstrahl-Li- thografie-Technologie und kündig- te 2010 eine neue bahnbrechende Technologie an, welche die Herstel- lung von periodischen Nanostruktu- ren stark vereinfacht – die Technolo- gie, welche heute das Rückgrat der Firma bildet. «NANO KANN ALLES VERÄNDERN» «Diese Technologie ist absolut einzigartig, sehr kom- pliziert und komplex, aber die Möglichkeiten sind immens», betont Harun Solak begeistert. «Die Nanotechnologie kann alles ändern», davon ist er überzeugt. Die Chance sei, die- se Technologie kosteneffizient und auf Grossserien anzu- wenden. Generell sei der Knackpunkt, die Nanostruktu- ren auf grössere Flächen zu bringen. «Oft sind wir ja nur ein Baustein bei der Produktion, darum sind die Kosten entscheidend.»

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