aargau eins A

44 2.2018 aargau eins A Die MEM-Industrie ist mit einem Fach- kräftemangel konfrontiert. Bereits vor einigen Jahren entwickelte man daraufhin eine eigene Fachkräftestrategie. Die Frauen sollen dabei eine gewichtige Rolle spielen. Frauen sollen motiviert werden, wieder in die Branche zurückzukehren und auch in der Branche zu bleiben. Ein neuer Gesamt- arbeitsvertrag (GAV) soll mit familien- freundlichen Rahmenbedingungen die MEM-Industrie für Frauen nun besonders attraktiv machen. Autor: Bruno Wiederkehr Wir haben uns mit Kareen Vaisbrot, Leiterin des Be- reichs Arbeitgeberpolitik beim Verband Swissmem, unter- halten. Swissmem ist der Verband der MEM-Industrie und hat schweizweit über 1000 Mitgliedfirmen. AARGAU EINS A : IN DER SCHWEIZ GIBT ES 320 000 BESCHÄFTIGTE IN DER MEM-INDUSTRIE – WIE HOCH IST DER ANTEIL DER FRAUEN? Kareen Vaisbrot: In der MEM-Branche haben wir einen Frauenanteil von 27%. Damit hinken wir der Ge- samtwirtschaft mit einem Frauenanteil von 46% hinterher. Unser neuer Gesamtarbeitsvertrag (GAV) weist aber beson- ders familienfreundliche Rahmenbedingungen auf und ist – nicht nur – für Frauen sehr attraktiv. ES GEHT DAS SCHRECKGESPENST UM, MIT INDUSTRIE 4.0 SEIEN VOR ALLEM FRAUENJOBS GEFÄHRDET. TEILEN SIE DIESE ANSICHT? Die zunehmende Digitalisierung in den Wertschöpfungsprozessen der produzierenden Industrie beobachten wir schon seit 20 Jahren. Ein Rück- gang des Frauenanteils konnte bisher nicht beobachtet werden. Industrie 4.0 zielt neben den Wertschöpfungs- prozessen auch auf Dienstleistun- gen und neue Geschäftsmodelle. In diesem Umfeld halten auch neue Kompetenzen und Technologien Einzug. Ausserdem sind diese Tä- tigkeitsbereiche stärker abgekoppelt von den Prozessen in den Werkhal- len mit oft getakteten Prozessen und Schichtmodellen. «ES IST EIN ZIEL, MEHR FRAU BRANCHE ZU BEGEISTERN.» A

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