aargau eins A

34 1.2018 aargau eins A MET: REVIVAL EINES GETRÄNKES Der Met gilt als eines der ältesten gegorenen Geträn- ke überhaupt. Das Wort taucht bei den Indern, Griechen, Kelten und natürlich den Germanen auf. Die Erfindung des Honigweins geht vermutlich auf einen Zufall zurück. Der berauschende Trank unserer Vorfahren aber erfreute sich grosser Beliebtheit. Die Germanen stellten Met seit ältes- ten Zeiten her, zumal sie durch die riesigen Wälder über ausreichend Honig verfügten. Die Umwandlung des Ho- nigwassers in Honigwein, der so gut schmeckte und schön berauschte, machte Met zum Trank der Götter. Er wurde nicht nur in rauen Mengen getrunken, sondern diente auch als Trank bei kultischen Handlungen. Auch bei den Wi­ kingern war der Trunk heiss begehrt – dafür wurde eigens Honig aus England importiert. Met galt auch als Medizin. Griechische Ärzte ver- schrieben schon im 5. Jahrhundert v. Ch. Met, da er anti- bakterielle Heilungskraft besitzt. Gegurgelt lindert er Hal- sentzündungen und getrunken hilft er bei Magen- und Darmbeschwerden. Das grosse Eventthema Mittelalter, die Dichte der Mit- telaltermärkte und die nostalgische Verklärung dieser Zeit machten Met wieder zu einem aktuellen Trend. Übrigens ist das Getränk der Götter auch im Aargau erhältlich: www.met-hammer.ch MEIN LIEBER SCHWAN Alle Schwäne sind weiss. Aber nur bis sich der erste schwarze zeigt. Dann heisst es Umdenken. Die Schwäne am Hallwilersee sind alle weiss. Rund 75 an der Zahl. Kein schwarzer in Sicht. Schwarz sehen die einen trotzdem – al- len voran der Kanton. Und mit ihm die Bauern. Der Kan- ton will exakt jene Massnahmen einführen, von denen er lange nichts wissen wollte. Das Einstechen oder Entfernen der Eier. Umdenken ist angesagt. 75 Schwäne sind zu viel, sagen die Bauern, denen das Federvieh die seeangrenzenden Wiesen mit Kot verdreckt und das Gras fürs Füttern der Kühe unbrauchbar macht. Es herrscht Handlungsbedarf, darin sind sich fast alle einig. Es werden Massnahmen diskutiert, um die Populati- on auf die Hälfte zu reduzieren. Ein konsequentes Durch- setzen des absoluten Fütterungsverbotes würde helfen, heisst es von drüben. Zu wenig wirksam, monieren die von hüben; es brauche das Eingreifen ins Gelege. Im Juni 2009 empfahl der Kanton: «…bei den Gelegen nicht einzugreifen. Man erwartet, dass sich die Natur selbst reguliert und die Zahl der Schwäne konstant bleibt.» Im Fe- bruar 2018 die Wende: «Der Kanton will den Bestand über Eingriffe am Brutgelege auf 35 Tiere halbieren. Die Eier sollen entweder eingestochen oder aus den Nestern entfernt werden.» Schwarz oder weiss – Schwäne polarisieren.

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