1A!Aargau Nr. 26

48 V MENSCHEN V Simone Maurer Simone Maurer, dass es noch viel mehr Decken brauchte und sie allei- ne gar nicht so viele Decken nähen konnte. So startete sie einen Aufruf im Internet und wurde von Frauen und Männern fast überrannt, die sich beteiligen wollten. Vor allem Frauen – von jungen Müttern bis zu Gross- müttern – nähten, was das Zeug hielt, und lieferten Maurer unzählige Decken. Nach einem Jahr konnten schon über 3000 Kinder eine Decke entgegennehmen. Die Idee wurde auch in Deutschland und Österreich begeistert aufgenommen. B «Dass dieses Projekt so schnell so gross wird, damit hätte ich nie gerechnet», sagt Simone Maurer. Die Mutter von drei Söhnen arbeitete und arbeitet noch heute jeden Tag für ihr Her- zensprojekt – freiwillig und ehren- amtlich. Die Stunden hat sie nie ge- zählt. «Ich will etwas zurückgeben» B Das Projekt «Mini Decki» wuchs rasch, und heute liefert Simone Mau- rer an Asylkoordinationsstellen in der ganzen Schweiz Decken. Sie wird je- doch nicht nur von freiwilligen Nähe- rinnen und Nähern unterstützt, auch finanziell bekommt sie Hilfe, und viele Sponsoren und Privatpersonen stellen Füllmaterial oder alte Bett- wäsche zur Verfügung. Fast täglich bekommt sie Pakete zugeschickt. «Es ist schön, so viel Unterstützung zu erfahren», freut sie sich. Nominierung als Ehre B Letztes Jahr war sie für den Titel «Aargau- erin des Jahres» nominiert. Den NAB-Award (ein Engagement der Neuen Aargauer Bank) gewann sie zwar nicht, sie erreichte jedoch den zweiten Platz. Aber nur schon die Nominierung sei eine Ehre gewesen. Gleich mehrere Frauen und Männer hatten Simone Maurer für den Preis als Kandidatin angemeldet. Unter ih- nen war auch ihr Ehemann. «Dass er hinter mir und diesem Projekt steht, bedeutet mir sehr viel.» B Wichtig ist ihr, Kindern, die fast nichts mehr haben, ein Stück Zuhause mit auf den Weg zu geben. (C. B.) Mehr Infos zum Projekt unter B www.minidecki.ch U Unzählige Ballen Stoff sind auf dem Gestell im Keller gestapelt. «Jedes Flüchtlingskind braucht eine eigene Decke, die wärmt, schützt und ihnen ein Stück Zuhau- se gibt», sagt Simone Maurer. B Die dreifache Mutter ist keine Frau, die nur redet. Sie handelt. So hat sie vor einem guten Jahr das Projekt «Mini Decki» ins Leben gerufen. «Ich habe schon immer gerne Decken genäht. Obwohl ich der Meinung bin, dass man fast nicht ge- nug Decken haben kann, habe ich gemerkt, dass andere Menschen die Decken nötiger haben als wir», erzählt sie. Decken für Flüchtlingskinder B Dann kam ihr die Idee, Flüchtlingskindern diese Decken zu schenken. «Die Flüchtlingskrise hat mich sehr bewegt und beschäftigt, ich wollte etwas unternehmen, um zu helfen.» Sie suchte den Kontakt mit dem Asylkoordinator des Kantons Aar- gau, der die Decken gerne entgegennahm, um sie Mäd- chen und Buben zu verteilen, die als Flüchtlingskinder in die Schweiz gekommen sind. Eine Idee überschreitet Grenzen B Die Nachfrage nach selbst gemachten Decken war gross. Schnell merkte Prämiertes Projekt: «JEDES KIND BRAUCHT EIN STÜCK ZUHAUSE Mit ihrem Projekt «Mini Decki» hilft sie Mädchen und Buben, die als Flüchtlings- kinder in die Schweiz kommen. Für ihr freiwilliges Engagement wurde die Rüti- hoferin Simone Maurer im vergangenen Jahr mit dem zweiten Platz des NAB- Awards ausgezeichnet.

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